Wir haben bereits einige Meilensteine in unserer Partnerschaft wie auch in unserer Ehe gemeistert, bis wir nun unsere ‚Pärchen Beziehung‘ mit Baby E komplettiert und zu einer Familie gemacht haben.

Wie so oft erhält man im Vorfeld zu solch einem einschneidenden Ereignis viele Tipps von außen. Ganz besonders von den Eltern – die bekanntlich ja irgendwie auch immer Recht haben. Unter anderem kam oft der Hinweis – das Baby wird alles verändern, nichts mehr ist wie vorher bla bla bla. Dachte ich. Jetzt kann ich es unterschreiben, aber nicht zu 100%

Ein Baby verändert einfach alles

So wie unsere Eltern diesen Satz zu uns sagten, hat es sich richtig dramatisch und negativ angehört – auch wenn sie es bestimmt nicht so meinten. Dinge die man nicht wahrhaben möchte hören sich nun mal schlimmer an als es vielleicht gemeint ist.

Ein Kind stellt die Welt auf den Kopf – ob man möchte oder nicht. Nichts ist mehr wie es mal war! Das hört sich jetzt auch wieder durch und durch negativ an, so ist es aber definitiv nicht gemeint. 
Trotzdem möchte ich auf den Punkt eingehen der mich / uns gerade am meisten beschäftigt. Hier geht es nicht um graue Haare, Babyhaare die vom Kopf abstehen oder Schwangerschaftsstreifen. Sondern um das große Ganze was die Grundlage und Basis der Familie schafft. Die Partnerschaft. 

Die Grundlage und Basis einer Familie ist die Partnerschaft.

Noch bis zum Morgen der Geburt war ich so naiv und dachte tatsächlich, alles würde so bleiben wie es ist – in der Beziehung zwischen Matthias und mir. Wie viel Aufmerksamkeit klein E fordern würde, war mir nicht bewusst. Auch wenn alle Eltern, Papis und Mamis die das jetzt lesen die Augenbrauen hochziehen und sich denken werden „wie naiv…haha“.

Letztendlich ändert die Sekunde des ersten Schreis alles. Man fühlt Dinge, welche man noch nie zuvor gefühlt hat. Liebe – so intensiv und unbeschreiblich, mit nichts zu vergleichen. Alles andere wird unwichtig. Und hier lauert die Gefahr für die Ehe – sich als Paar, als Anker und Basis der Familie, zu vergessen. Mein Fokus fiel zu 100% auf klein E, ihr Wohlbefinden – das wichtigste was es von dort an für mich gab. Aber gleichzeitig die Bedürfnisse seines Partners nicht zu vergessen, fiel mir schwer. Das Verständnis aufzubringen, dass ein Vater die Situation eben anders verarbeitet und handhabt als man selbst. Vielleicht ein bisschen unvorsichtiger, nicht so ängstlich ist. Das dieses „nicht ängstlich sein“, nicht bedeutet, dass ihm seine Tochter nicht wichtig ist. Vielleicht tendieren wir Mütter einfach nur dazu, uns sofort mit jeder Zelle und jedem Gedanken 100% unserem Kind hinzugeben, da wir ihnen eine – für Väter nicht nach empfindbare – 10-monatige Bindung mit dem Kind voraus haben.

Wir Mamas üben die schlaflosen Nächte durch zahlreiche, nächtliche Pipi – Gänge und Tiefschlaf ist für uns spätestens seit den letzten Wochen der Schwangerschaft durch das hin und her Wälzen mit schwerem Babybauch ein Fremdwort geworden. Auch hier musste ich die unmenschliche Müdigkeit und das nächtliche genervt sein von Matthias erst verstehen lernen. 

Zwischen schlaflosen Nächten
und Windelwechseln, versteckt
sich irgendwo noch die Partnerschaft.

Und zwischen all diesen neuen Momenten, dem Lernen wie man die unterschiedlichsten Situationen mit dem neuen Erdenbürger meistert (die vorher ein Ding von ein paar Minuten waren und jetzt gefühlt Stunden dauern) – ja da ist irgendwo noch die Partnerschaft zwischen Mama und Papa versteckt.

Wichtig ist das gegenseitige Verständnis.

Deshalb ist es gerade als neue und junge Familie so unheimlich wichtig auf die Kleinigkeiten im Alltag zu achten. Die Wahl der Worte, mal ein liebevoller Blick hier und eine kurze Berührung da. Für mehr bleibt oft nicht die Zeit 😉 Zeigt einander V E R S T Ä N D N I S – die Situation ist für alle Beteiligten neu, wieso sollte man also so etwas wie Schuld suchen oder Verantwortlichkeiten hin und her spielen. Versucht man sich diese Dinge vor Augen zu halten, kann man es zu schaffen, dass sich nicht die Suche nach dem Mulltuch in eine hitzige Diskussion über Eigenheiten des Partners entwickelt und man sich schon die Trennung hinterher ruft.

Das alles (und noch viiieeel mehr) habe ich die letzten Wochen gelernt. Und finde es unheimlich wichtig, dass sich das alle vor Augen halten. Denn egal wie sehr die heile Instagram Welt trügt und wir unsere Familie dort in die höchsten Töne loben und alles einfach nur wunderbar ist, ich bin mir sicher, dass jede junge Familie auf diese Probe gestellt wird. Die einen mal mehr, die anderen mal weniger.
Kommt ja auch sehr auf die beteiligten Charaktere an. Also jetzt alle mal Handy oder Laptop weg und den Partner anlächeln, berühren, umarmen und D A N K E sagen, dass es sie oder ihn gibt <3